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Opposition: In der Politik bezieht sich die Opposition auf die politische(n) Partei(en), die nicht an der Macht und nicht Teil der Regierung ist/sind. Die Opposition spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Politik der Regierung zu hinterfragen, sie zur Rechenschaft zu ziehen und alternative Standpunkte zu präsentieren. Siehe auch Politik, Parlamentarismus, Macht, Politische Parteien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Politik Spaniens über Opposition - Lexikon der Argumente

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Opposition/Politik Spaniens/Levistky/Ziblatt: Als (...) Spanien 1931 die erste wahrhaft demokratische Wende vollzog, waren die Hoffnungen groß. Die neue linke Regierung unter Ministerpräsident Manuel Azaña stand für eine parlamentarische Demokratie.(1) Aber sie war mit einer tief gespaltenen Gesellschaft konfrontiert, zwischen Anarchisten und Marxisten auf der Linken und Monarchisten und Faschisten auf der Rechten. Beide Seiten betrachteten einander nicht als konkurrierende Parteien, sondern als Todfeinde. Auf der einen Seite mussten rechtsgerichtete Katholiken und Monarchisten voller Schrecken mit ansehen, wie Kirche, Armee und Monarchie, von ihnen hochgeschätzte gesellschaftliche Institutionen, ihrer Privilegien beraubt wurden. In ihren Augen besaß die neue Republik keine Daseinsberechtigung. Sie sahen sich, wie ein Historiker schreibt, als Kämpfer in einer Schlacht gegen »bolschewisierende ausländische Agenten«.(2)
Auf der anderen Seite betrachteten viele Sozialisten und andere linke Republikaner rechte Politiker wie den Führer der katholisch-konservativen Confederación Española de Derechas Autónomas (CEDA), José Maria Gil-Robles, als monarchistische oder faschistische Konterrevolutionäre.(3) Bestenfalls sahen sie in der CEDA eine Fassade, hinter der ultrakonservative Monarchisten den gewaltsamen Sturz der Republik planten. Obwohl die CEDA offenbar bereit war, sich
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am demokratischen Prozess zu beteiligen und in Wahlen mit ihren politischen Gegnern zu messen, weigerten sich ihre Führer, sich rückhaltlos hinter das neue Regime zu stellen.(4) Deshalb blieb das Misstrauen ihnen gegenüber groß. Kurz gesagt, weder die Republikaner auf der Linken noch die Katholiken und Monarchisten auf der Rechten akzeptierten die andere Seite als legitime Gegner. Mangelnde gegenseitige Achtung führte dazu, dass die spanische Republik zusammenbrach. Da viele Sozialisten und linke Republikaner die Mitte-links-Regierung von 1931 bis 1933 als Verkörperung der Republik ansahen, betrachteten sie Versuche, deren politische Maßnahmen zu verändern oder zurückzunehmen, grundsätzlich als »illoyal« gegenüber der Republik.(5) Vgl. >Opposition/Politik der Vereinigen Staaten
, >Opposition/Levitsky/Ziblatt, Vgl. >Polarisierung/Levitsky/Ziblatt.


1. Gabriel Jackson, The Spanish Republic and the Civil War, 1931–1939, Princeton, New Jersey, 1965, S. 52.
2. Shlomo Ben-Ami, »The Republican ›Take-Over‹. Prelude to Inevitable Catastrophe«, in Paul Preston (Hg.), Revolution and War in Spain, 1931–1939, London 2001, S. 58–60.
3. Raymond Carr, Spain 1808–1939, Oxford 1966, S. 621.
4. Michael Mann, Fascists, Cambridge 2004, S. 330.
5. Juan J. Linz, »From Great Hopes to Civil War. The Breakdown of Democracy in Spain«, in Juan J. Linz/Alfred Stepan (Hg.), The Breakdown of Democratic Regimes. Europe, Baltimore 1978, S. 162.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
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